Sprachspezialisten
« Wenn die Sprache nicht stimmt, ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist » (Konfuzius, chinesischer Philosoph) − Eine Weisheit, uralt und doch zeitmodern, zivil und auch militärisch anwendbar. Ein Bericht über die zwei Sprachspezialisten (SSP) unserer Klasse.
Die Schweiz hat vier Landessprachen, die Welt spricht aber in vielen weiteren Sprachen. Im heutigen weltumfassenden Kommunikationsnetz darf sich das Schweizer Militär deshalb mit unseren „vererbten Sprachen“ nicht begnügen. Denn Verhandlungen und Informationsbeschaffung sind wichtige Aspekte jeder Armee. Dies insbesondere in globaler Hinsicht, wo man kein Schweizerdeutsch versteht. Unsere multikulturelle Nation mit hohem Bildungsstand bietet hier die Basis für eine exotische Einheit des Militärs: die Sprachspezialisten. Wir hatten in unserer Offiziersschule zwei dieser raren Exoten und deshalb sollen auch sie ihren Platz in diesem Magazin finden.
Steve Heim und Münir Misir sind Schweizer Bürger mit ausländischen Wurzeln und müssen ebenfalls Militärdienst leisten. Aufgrund ihrer guten Sprachkenntnisse haben sie sich für die Ausbildung zum Sprachspezialisten entschieden. Sprachspezialisten nehmen Aufgaben im Rahmen des Assistenzdienstes zu Gunsten ziviler oder militärischer Stellen sowie im Rahmen des Friedensförderungsdienstes oder Aktivdienstes wahr. Wer Sprachspezialist werden will, muss gute schriftliche und mündliche Kenntnisse einer gefragten Einsatzsprache besitzen. Bei Asp Heim ist dies Chinesisch, bei Asp Misir Türkisch. Beide waren während elf Wochen Teil unserer Klasse und sind am Freitag, 24. September 2007, bereits zum Leutnant befördert worden.