Fachdienstübung „ZÜRICHGAU“

“ZÜRICHGAU“ war eine technische Einsatzübung, die während vier Tagen im Zürcher Oberland stattfand. Sie diente uns als Vorbereitung auf das, was uns später in den praktischen Diensten wie VBA und WK erwarten wird. Die Übungsstandorte befanden sich rund um den Zürichsee. Kernauftrag war es, Kommunikationsmittel zugunsten verschiedener Bataillone zu erstellen, betreiben und unterhalten. Die Übungsanlage entsprach ungefähr dem, was wir später auch im Einsatz an einem WEF wieder antreffen könnten.

Alle Teilnehmer der Übung „ZÜRICHGAU“ waren Angehörige der Übermittlungs/Führungsunterstützungs Kader Schule 65. Einige Offiziersaspiranten erhielten die Funktion der Zugführer bzw. deren Stellvertreter. Wo dies nicht möglich war wurden wir als
normale Soldaten eingesetzt, was die Möglichkeit bot, das technische Wissen ein wenig aufzufrischen. Die Anwärter aus der Unteroffiziersschule nahmen ihre zukünftigeFunktion als Gruppenführer wahr. Die meisten Anwärter waren jedoch als Soldaten (d.h. ohne Führungsfunktion) eingeteilt.

Bei dieser Übung konnten wir zum ersten Mal die theoretisch erarbeitete Führungsausbildung praktisch anwenden, um den Zug zum Erfolg zu führen. Darunter fallen Themen wie Vorbild sein, Motivation, Führungspsychologie, Konflikte erkennen und bearbeiten – oder kurz: „FUM live“!

Ziele, welche wir vom Übungsleiter Oberst i Gst Alder erhalten hatten, waren unter anderen den Fünf-Punkte- Befehl konsequent anzuwenden sowie das System desKommandierens, Kontrollierens und Korrigierens stets umzusetzen.

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Der Grundstein jedes erfolgreichen Einsatzes ist das Vertrauen der Unterstellten in ihren Chef, das Material sowie ihre Ausbildung. Was das Material anbelangt, wurde vor dem eigentlichen Einsatzbeginn eine Material- und Funktionskontrolle durchgeführt, um allfälligen Schwierigkeiten beim Aufbau der Netze entgegenzuwirken. Nach erfolgreicher Kontrolle begann die eigentliche Übung. Die Wege der verschiedenen Züge trennten sich in Richtung der Standorte um den Zürichsee.

Die Standorte sowie die Aufträge der Züge waren sehr unterschiedlich. So war ein Zug zuständig für den Betrieb einer klassifizierten Führungsanlage, was bedeutete, dass die dort stationierten die Sonne nicht viel sahen, da die Anlage sich einige Meter unter dem Boden befindet. Ein weiterer Zug erstellte Richtstrahlverbindungen, über welche die verschiedenen Züge mittels speziellen Telefoninstallationen verschlüsselttelefonieren sowie Daten austauschen konnten.

In der Aufbauphase der Netze ist jeder Mann und jede Hand gefragt. Denn erst sobald bei einem Standort alle Anlagen eingerichtet waren, konnte dort in den Normalbetrieb übergegangen werden. Dies bedeutet Wachen wurden eingesetzt, Ablöselisten erstellt sowie das Überleben auch über längere Zeit sichergestellt.

Die nächste Phase der Übung war für die Züge unterschiedlich aufwändig zu bewältigen. Während bei einem Zug der Bezug eines anderen Standortes auf dem Plan stand, musste ein anderer Zug nur eine Spezialistengruppe austauschen lassen.

Am Vorabend vor dem Ende der Übung wurde bereits der Rückbau der Standorte befohlen, um am nächsten Morgen die Abgabe schnellstmöglich erledigen zu können. An einem Sammelplatz auf dem Flugplatz Dübendorf wurde eine Kontrolle sämtlichen Materials durchgeführt, um allfällige Verluste zu bemerken unddie verlorenen Gegenstände am vorherigen Standort wieder einzusammeln.

Nach dieser Aktion war die Verschiebung zurück zur Kaserne angesagt. Dort angekommen wurde rasch das Material zurückgegeben und die Übung mit der Übungsbesprechung abgeschlossen.

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